Eine gute Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft ist heute wichtiger denn je. Aus diesem Grund luden die Gemeinden Egolzwil und Wauwil am Donnerstag, 29. August 2024, erstmals zu einem gemeinsamen Anlass vor der Wasserstoff-Tankstelle der Landi Schötz ein. Ziel war es, den Vertretern des lokalen Gewerbes und den Gemeinderäten ein positives Umfeld zum Kennenlernen und zum Austausch von Gedanken zu bieten.

Die Begrüssung übernahm Ivo Kreienbühl, Gemeindepräsident von Wauwil. Er übergab das Wort an Peter Lütolf, Geschäftsführer der Genossenschaft Landi Luzern-West, und Mark Muff, Geschäftsleiter Bereichsleitung Energie. Sie stellten den Gästen die neue Wasserstoff-Tankstelle sowie die Lastwagen-Waschanlage vor, was grosses Interesse hervorrief. Als Alternative zu elektrisch betriebenen Lastwagen wurde die Wasserstoff-Tankstelle im Januar 2023 in Betrieb genommen. Es wird erwartet, dass in Zukunft rund 900 wasserstoffbetriebene Lastwagen im Schweizer Strassennetz unterwegs sein werden. Der Vorteil dieser nachhaltigen und CO2-neutralen Treibstoffart liegt insbesondere in der schnellen Betankung im Vergleich zum zeitaufwändigen Laden von batteriebetriebenen Fahrzeugen. Auch die Waschanlage, genannt „Truck Wash“, beeindruckte die Gäste. Für einen automatischen Waschgang pro Lastwagen werden etwa 450 Liter kaltes Wasser benötigt. Das Wasser wird aufgefangen, unter der Waschanlage mithilfe von Lavasteinen biologisch aufbereitet und wiederverwendet.

Im Anschluss führten Benedikt Heuberger, Patrick Müller und Othmar Häfliger von der Geschäftsleitung der Traveco AG die Gäste durch ihr Logistikzentrum, das sie seit 2022 am Standort Egolzwil-Nebikon gemietet haben. Rund fünfzig Lastwagen sind hier stationiert und es ist ein Ladepark für Elektrofahrzeuge in Planung. In Gruppen wurde den Gästen die Palettensortieranlage vorgestellt, die täglich bis zu 1ˈ500 Paletten prüft, einteilt und sortiert. Besonders beeindruckend waren die grossen Lagerhallen, in denen rund 58ˈ000 Paletten auf vier Stockwerken gelagert werden. Allein im Untergeschoss lagern bei konstanter Temperatur etwa 1,8 Millionen Weinflaschen. Auch das hochkomplexe System des Be- und Entladens der Lastwagen, das in den Büros der Disposition organisiert wird, fand grosse Beachtung. Tagsüber werden die Lastwagen entladen und nachts neu beladen, damit die Chauffeure bei Schichtbeginn frühmorgens umgehend auf ihre Tour gehen können.

Nach der Besichtigung stellte sich Kathrin Scherer, Leiterin Unternehmensentwicklung von der Stiftung Wirtschaftsförderung Luzern, vor. Sie erklärte den Gästen das kostenlose Angebot der Wirtschaftsförderung, welches dank einer Leistungsvereinbarung mit den Gemeinden von jeder Firma in Anspruch genommen werden kann. Das Unterstützungsangebot ist breit gefächert: Es umfasst Hilfe bei der Standortsuche für Unternehmen, Unterstützung bei Steuerfragen und beim Einreichen von Baubewilligungen sowie Beratungen für Neugründer. Das Netzwerk der Wirtschaftsförderung ist weitreichend, wodurch oft die richtigen Kontakte zwischen Unternehmen, Verbänden, Behörden, Gemeinden und Fachkräften hergestellt werden können.

Zum Abschluss bedankte sich Pascal Muff, Gemeindepräsident von Egolzwil, für das zahlreiche Erscheinen und überreichte den Geschäftsführern von Landi Luzern-West und Traveco sowie Kathrin Scherer, ein kleines Präsent als Dankeschön für den Einblick in ihre Betriebe. Die Gemeinderäte luden anschliessend zu einem Apéro Riche ein, den die Kupferkessel GmbH aus Wauwil servierte. Die spannenden Führungen regten die Gäste zu interessanten Gesprächen an. Einmal mehr zeigte sich, wie wichtig eine intakte Wirtschaftsstruktur für eine Gemeinde ist und das sowohl Grossbetriebe als auch Kleinunternehmen ein wesentlicher Motor in der Gesellschaft sind. Der gemeinsame Austausch von Wissen und Erfahrungen kann daher nur von Vorteil sein.